Weltbilder

Betrachten wir die weltweit verbreitetsten Weltbilder, so lassen sich diese vor allem irgendwo zwischen den folgenden 2 Glaubensfundamenten platzieren:

  1. mechanisch-materialistisches Weltbild:
    Alle Vorgänge und Phänomene der Welt werden auf Materie und deren Gesetzmässigkeiten und Verhältnisse zurückführt. Dabei sei diese Materie und somit auch das Universum durch reinen Zufall entstanden und Atome verbinden oder trennen sich aus eigener Kraft.
    Kurz: Alles existiert unabhängig voneinander
    Konsequenzen: Trennend - Haben-orientiert - Angst (vor Verlust) - Krieg - Gesetz - Linear...
     
  2. kosmisch-spirituelles Weltbild:
    Die sinnlich wahrgenommene Materie ist nur ein kleiner Teil der Realität, welche aus einem multidimensionalen Kosmos besteht. Dieser Kosmos (oft auch "Matrix" genannt) besteht aus einem Muster indem alle Teile gleichmässig aneinander teilhaben, und wird durch ein alles umfassendes koordinierendes Energiefeld oder Bewusstsein zusammengehalten.
    Kurz: Alles ist miteinander verbunden.
    Konsequenzen: Verbindend - Sein-orientiert - Liebe (zu allen) - Frieden - Harmonie - Zyklisch...

In der heutigen Welt werden wir eindeutig auf den Materialismus konditioniert. In der Schule lernen wir fast ausschliesslich klassische Wissenschaften welche auf diesem Weltbild basieren. Spirituelle Weltbilder waren aber schon seit Urzeiten verbreitet, und dies überall auf der Welt. Wie sieht es aber mit unseren Religionen aus?

Weltbild der Religionen:
Man könnte meinen alle Religionen einem kosmisch-spirituellen Weltbild zuordnen zu können. Bei näherer Betrachtung ist dem aber nicht so. Besonders die 3 grössten Weltreligionen (Christentum, Islam, Judentum) sind stark materialistisch geprägt. Klar, es gibt einen Gott, welcher uns erschaffen hat, und andere Himmelswesen, die im extrem materialistischen Weltbild keinen Platz finden. Aber der Himmel mit Gott wird als etwas betrachtet, dass getrennt von der Erde existiert (also kein verbindender Kosmos). Und auch sonst wird das meiste in den heiligen Büchern sehr "materiell", die sichtbaren Dinge beschreibend, erzählt. Es sieht eher nach Beschreibungen der Geschichte der betroffenen Völker aus, mit Wanderungen, Gesetzgebung, Kriegen,... ja sogar Gott wird wie eine menschliche Person beschrieben, der Opfer einfordert, zornig werden kann, Krieg führt,... Nicht von ungefähr ist die Vorstellung von Gott als bärtigem altem Mann weit verbreitet.
Ich möchte nun auf die vor allem für die westliche Welt wichtige Rolle von Jesus eingehen und die Entwicklung des Weltbildes in den vom Christentum dominierten Ländern bis heute grob aufzeigen:

Rolle von Jesus:
Einige überlieferte Aussagen von Jesus zeigen, dass er mitten in der damaligen materialistischen Welt (im nahen Osten, wo Judentum und Islam vorherrschten) eine Ausnahmeerscheinung bildete, welcher ein eindeutiges kosmisch-spirituelles Weltbild vertrat. Auch er verwendete zwar sichtbare Dinge in seinen Gleichnissen, aber eben klar erkennbar nur als Analogien zu unsichtbaren Gegebenheiten. Ein paar Beispiele dazu:

Leider wurde Jesus damals falsch verstanden oder seine Lehre wurde absichtlich verfälscht. Gemäss dem materialistischen trennenden Glaubensfundament wurde die Person Jesus vergöttlicht. Jesus sei der einzige Sohn von Gott. Weiterhin sitzt Gott im weit entfernten "Himmel", er habe aber seinen Sohn zu uns hinab geschickt um durch ihn unsere Sünden vergeben zu können. Merke: Man solle sein Leben hingeben an eine Person, welche als einzige die Verbindung zu Gott herstellen kann um die Gnade Gottes zu erlangen. Jesus erzählt aber in vielen Gleichnissen etwas ganz anderes: Jeder ist bereits mit Gott verbunden, jeder kann eine persönliche Beziehung direkt zu Gott aufbauen und die Liebe Gottes direkt erfahren... Jetzt kann man einwenden, dass auch heute noch Wunderheilungen geschehen, wenn man sich auf "Jesus" bezieht oder auch böse Geister würden durch die Aussprache von "Jesus" vertrieben. Da wird wohl schon etwas dran sein, ich habe auch schon von solchen Fällen gehört. Wichtig dabei ist, dass man sich da nicht auf die materielle Person Jesus, sondern auf den Geist von Jesus bezieht. Da Jesus in seinem körperlichen Leben bis zum Tod und darüberhinaus in Liebe und damit Verbundenheit zu Gott geblieben ist, blieb uns auch ein Geist erhalten, der die Liebe und damit die Verbundenheit zu Gott aufzeigt - "der Weg, die Wahrheit und das Leben". In der geistigen Dimension ist er also ein Geist der uns mit Gott verbindet und durch die Kraft Gottes zu heilen oder böse Geister vertreiben vermag.
Aber eben, die christliche Religion blieb beim Materialismus, indem es die Person Jesus anbetete, aber die Wahrheit welche er uns mitteilen wollte, seinen Geist, nicht verstand. So blieb sein Hinweis auf das Wichtigste von allem, "Gott zu lieben", ein Gesetz, dass wie alle anderen Gesetze zu befolgen sei, da uns Gott sonst bestraft. Es ging wohl darum eine neue Religion "Christentum" zu schaffen, mit einem neuen Gott Jesus mit Absolutheitsanspruch und dem römischen Reich als Legitimität der Macht und "Andersdenkende" zu bekämpfen. Das Römische Reich lebte dann in der römischen katholischen Kirche weiter mit zusätzlichen Dogmen (Gesetzen) und einem neuen Stellvertreter Gottes, dem Papst. Dieser trennende Absolutheitsanspruch zersplitterte dann auch die Christen in Unmengen von verschiedensten sich einander ausgrenzenden ja gar bekriegenden Gruppierungen...

Weltbild-Entwicklung seit Jesus bis heute:
Ja es scheint so als wäre die Welt in der Folge noch materialistischer geworden. Im Zeitalter der Aufklärung wurde selbst der Glaube an Gott verdrängt. Als "Religion" etablierte sich nun eine extrem materialistische Wissenschaft. Der "Glaube" darin besteht daraus, dass wenn man die Eigenschaften der Einzelteile kennt, dann kennt man die ganze Welt. Eine ganzheitliche verbindende Betrachtung der Welt wird so praktisch unmöglich, im Sinne "den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen". Neuerdings scheint die kosmisch-spirituelle Betrachtungsweise aber wieder vermehrt aufzukommen. Einige Wissenschaftler (wie Einstein oder Planck) begründen Theorien, welche nicht mit der klassischen Wissenschaft vereinbar sind. Und es häufen sich auch sonst Menschen, welche ihre Theorien auf einem mehr oder weniger stark ausgeprägten spirituellen Gedankengut aufbauen. Die Meinungen weichen aber mitunter stark voneinander ab, ja widersprechen sich gar. Mit Antworten auf grundlegende Fragen werde ich deshalb die verschiedenen Theorien miteinander vergleichen und versuchen damit Spreu vom Weizen zu trennen: Spirituelle Weltbilder im Vergleich.